Mit dem PLE waren und sind wir genau am Zahn der Zeit

Schon die Firmengründer von Neugart und Schneider Electric, ehemals Berger Lahr, arbeiteten zusammen. Heute besteht die Kooperation bereits seit über 40 Jahren. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

Heiko Schöpf: Heute gehört Schneider Electric zu den nachhaltigsten Unternehmen der Welt. Schon früh, damals zu Berger Lahr Zeiten, haben wir die Zusammenarbeit mit  regionalen Lieferanten vorangetrieben. Mit Neugart hatten wir einen Partner nur fünf Kilometer Luftlinie entfernt. Warum in die Ferne schweifen ... Doch nicht nur die lokale Nähe war hier entscheidend, sondern auch die hervorragende Kompetenz und die Innovationskraft Neugarts. Das war und ist quasi ein Jackpot!

Gunter Hertwig: Hier zeigt sich übrigens auch eine wichtige Gemeinsamkeit von Neugart und Schneider Electric. Beide Unternehmen haben mit Projekten direkt vor der Haustür begonnen und beide haben sich über die Jahre zu Global Playern entwickelt. So bringen wir zusammen unsere Produkte in die ganze Welt!
 

Wo kam das PLE Getriebe als allererstes zum Einsatz?

Heiko Schöpf: Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften sowohl hinsichtlich Funktionalität als auch Design war es wie gemacht für den Sondermaschinenbau und weitere Maschinenbausegmente. Das erste PLE80 wurde 1999 bei DSM4-Servomotoren angebaut. Technisch konnte es dort auf Anhieb sehr viele Anforderungen abdecken. Und das leistet es 30 Jahre später immer noch! Mittlerweile haben wir eine sechstellige Anzahl an PLE Getrieben in Verbindung mit Schritt- und Servomotoren an Kunden ausgeliefert.

Gunter Hertwig: Die ersten PLE80 Planetengetriebe wurden 1999 in Verbindung mit DSM4 High-Performance Servomotoren in einer Verpackungsmaschine eingesetzt.
 

Was hat sich mit der Einführung in Ihren Betriebsabläufen verändert?

Gunter Hertwig: Im Prinzip unsere komplette Wertschöpfungskette. Das PLE hat den Getriebeanbau deutlich vereinfacht. Während beim PL der Getriebeeingangsritzel, also die Verbindung zur Motorwelle, verklebt und verstiftet, sprich gebohrt, werden musste, entfällt dieser Arbeitsschritt beim PLE vollkommen. Der Spannsatz ist eine anerkannte und von Kundenseite oft gewünschte Befestigungsmethode. So funktioniert das Verbauen des Getriebes direkt beim Kunden vor Ort, was eine enorme Zeit- und Aufwandsersparnis auf Herstellerseite mit sich bringt.

Auch aus Materialsicht gibt es mit dem PLE-Getriebeprogramm mit separater, motorspezifischer Adapterplatte deutliche Vereinfachungen bei der Projektierung der besten Lösung und dem Getriebeanbau an Servomotoren und Schrittmotoren. So wurde die Anzahl an Produktreferenzen um den Faktor 3 reduziert, ohne die technisch zulässigen Motor-Getriebe-Kombination einzuschränken. Damit konnten die Prozesse in unserer Warenwirtschaft, Logistik und Lagerhaltung deutlich verbessert werden.

Heiko Schöpf: Auch Kunden profitieren davon. Kosten für die Montage lassen sich reduzieren, denn das Getriebe kann vom Kunden selbst vor Ort montiert werden. Gleiches gilt für Wartung und Austausch, etwa bei defekten Motoren oder Getrieben. Außerdem können wir den Kunden eine flexiblere Produktauswahl anbieten. Zusammengenommen zahlt das natürlich alles auch auf die Nachhaltigkeit der Arbeitsprozesse ein.

Darüber hinaus erhöht sich bei unseren Kunden die Flexibilität. Denn die Kombination von Getriebe und Motor ist modular anpassbar. Das können Sie sich vorstellen wie bei einer Smart Watch. Ich kaufe nur eine Uhr, kann aber die Armbänder flexibel wechseln. Das birgt sowohl auf technischer als auch auf wirtschaftlicher Seite Vorteile.
 

Was ist Ihre größte Erfolgsgeschichte mit dem PLE Getriebe?

Heiko Schöpf: Mit der Einführung des PLE Getriebes legten wir den Startpunkt für die Zusammenarbeit bei sehr großen Maschinenbauern, zum Beispiel im Bereich Solar-Branche. Da waren wir schon früh an dem Ausbau erneuerbarer Energien beteiligt und konnten alle geforderten Anforderungen mühelos erfüllen. Aber auch weitere Maschinenbau-Segmente profitieren von den Eigenschaften des PLE Getriebes.

Gunter Hertwig: Unsere Erfolgsgeschichte mit PLE lebt natürlich auch von der menschlichen Seite. Die konstruktive, freundliche, zuverlässige Zusammenarbeit mit dem Neugart-Team ist einzigartig. Das liegt bestimmt auch an der regionalen Verbundenheit. Schließlich sprechen wir alle badisch (lacht).
 

Wie sieht die Zukunft von Schneider Electric mit dem PLE Getriebe aus?

Heiko Schöpf: Der Markt ist hart umkämpft. Technische und betriebswirtschaftliche Eigenschaften werden immer wieder in Kundenprojekten hart diskutiert. Mit Neugart und dem PLE Getriebe haben wir einen Partner an unserer Seite, mit dem wir auch in Zukunft marktfähig bleiben können. Kunden gemeinsam optimal zu betreuen und für sie die bestmögliche Technik zur Verfügung zu stellen – das macht uns aus. Mit seiner richtungsweisenden Erfindung hat Thomas Herr einen wichtigen Beitrag für den Maschinenbau geleistet. Wir sind stolz darauf, ein Teil dessen zu sein.

Gunter Hertwig: Dem kann ich nur zustimmen. Die vereinte Kompetenz macht uns wettbewerbsfähiger. So können wir unseren Kunden immer die beste Lösung anbieten. Die Kombination aus hervorragender Beratungsdienstleistung und Produkt-Performance ist der Schlüssel zu unserem Geschäftserfolg.
 

Wir danken Gunter Hertwig und Heiko Schöpf für das Gespräch.

Zu sehen, wie unser PLE Getriebe unseren Kunden weiterhilft, erfüllt uns mit Stolz. Einen großen Teil dazu trägt die Flexibilität unserer Erfindung bei. Und deren Wandelbarkeit. Dieser Eigenschaft widmen wir uns im nächsten Beitrag unserer PLE-Reihe.