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Ein Hypoidgetriebe– was ist das?
Hypoidgetriebe sind Spezialformen der Kegelradgetriebe. Bei ihnen kreuzen sich die Achsen auf zwei parallel liegenden Ebenen.
Im Gegensatz zu anderen Kegelradgetrieben gibt es hier also einen Achsversatz. Auch wichtig: In der Praxis können Antriebswelle und Abtriebswelle sowohl gleichsinnig als auch gegensinnig drehen.
Die am Markt etablierten Hypoidgetriebe haben einen Aufbau, der eine gegensinnige Drehrichtung erzeugt.
Welche Vorteile haben sie?
- Der Hauptgrund, aus dem man diese Getriebe einsetzt: Das Kegelritzel kann durch den Achsversatz mit einem größeren Spiralwinkel arbeiten. Damit steigt die Gesamtüberdeckung der Verzahnung.
- Das wiederum führt dazu, dass Hypoidgetriebe auf dem gleichen Raum mehr Drehmoment übertragen können – im Vergleich zu einfachen Spiralbogenverzahnungen.
- Außerdem sind damit größere Übersetzungen möglich.
- Hypoidgetriebe zeichnen sich durch eine sehr hohe Laufruhe im Vergleich der Winkelgetriebe aus. Sie sind aber nicht für sehr hohe Drehzahlen geeignet.
Eine weitere Besonderheit: In Hypoidgetrieben gleitet die Verzahnung in Längsrichtung. Dafür sind spezielle Schmieröle nötig. Auch die Reaktionskräfte der Verzahnung sind hoch. So hoch sogar, dass man Kegelrollenlager einsetzen muss. Nur dann ist bei gängigen Antriebsdrehzahlen eine ausreichende Lagerlebensdauer gewährleistet.
Wo werden Hypoidgetriebe eingesetzt?
Einstufige Hypoidgetriebe haben den Vorteil, dass bereits mit der Kegelradstufe Übersetzungen von 3:1 bis 10:1 verwirklicht werden können. Braucht es höhere Übersetzungen, kombiniert man sie mit einem Planetengetriebe.
Das hohe Drehmoment in Verbindung mit der gleitenden Verzahnung erzeugt bei Hypoidgetrieben eine höhere Reibung. Dadurch arbeiten diese Getriebe relativ verlustreich. Aus diesem Grund sind sie oft Teil von mehrstufigen Getrieben. Hier dienen Sie in der Regel als Abtriebsstufe. Denn dort sind die Drehzahlen geringer und die Drehmomente höher.
Hohlwellen passen zu Hypoidgetrieben
Ein Vorteil der Hypoidgetriebe: Durch ihren großen Tellerraddurchmesser eignen sie sich besonders für die Arbeit mit Hohlwellen. Das ist praktisch, wenn die Abtriebswelle gleichzeitig die Durchführung von Leitungen erlauben soll. Oder wenn man Spannsätze verwenden möchte.
Auch interessant: Bei Hypoidgetrieben kann man das Drehmoment an beiden Abtriebswellen abnehmen und so die Leistung des Getriebes verzweigen.
Die Vorteile:
- Man kann sie in begrenztem Bauraum einsetzen.
- Sie können hohe Drehmomente meistern und arbeiten mit hoher Laufruhe.
- Sie sind kompakt gebaut und mit anderen Getriebearten kombinierbar.
- Ihre Abtriebswelle ist auch als Hohlwelle realisierbar.
Die Nachteile:
- Ihr Aufbau ist komplex.
- Sie verfügen über einen niedrigeren Wirkungsgrad als Planetengetriebe.
- Sie sind nicht für hohe Drehzahlen geeignet.
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